Holocaust Zeitzeuge Abba Naor im Landheim Ammersee
Abba Naor ist mit seinen 98 Jahren einer der letzten überlebenden Zeitzeugen des Holocaust. Zum dritten Mal besuchte er das Landheim Ammersee und berichtete der Schülerschaft der Mittel- und Oberstufe von seiner jüdischen Lebensgeschichte:
Von der frühen, unbeschwerten und integrierten Kindheit in Litauen über die willkürlich einsetzende und stetig zunehmende Ausgrenzung, die Stigmatisierung, das Leben in Ghettos und Lagern, den Verlust vieler Familienmitglieder bis hin zum unmittelbaren Erleben unvorstellbarer Gräueltaten.
Fast zwei Stunden lang sprach er - in seiner beeindruckenden und ruhigen Rhetorik – zu den merklich konzentrierten Schülerinnen und Schülern. Doch ging es ihm nicht allein um das Erinnern. Seine zentrale Botschaft war und ist ein dringender Appell an die Gegenwart: Demokratie aktiv zu leben, Verantwortung füreinander zu übernehmen, achtsam mit Sprache und Handlungen umzugehen, Hass und Ausgrenzung entschieden entgegenzutreten und Mut zu zeigen, „wenn es darauf ankommt“. Immer wieder betonte er: „Einfach Mensch sein.“ Ein Satz, der schlicht klingt, aber die Essenz seines Lebenszeugnisses trägt: Mitgefühl, Respekt, moralische Klarheit und der unbedingte Einsatz für Frieden und menschliches Miteinander. Er erinnerte die Jugendlichen daran, dass Zukunft gestaltbar ist – und dass jede Generation neu darüber entscheidet, ob Freiheit, Toleranz und Offenheit Bestand haben.
Unser tief empfundener Dank gilt Abba Naor für diese bewegende Begegnung – und der FRISTO Stiftung, die sie möglich gemacht hat.
.